Punk's Not Dead! Zumindest der Pop-Punk, dem die kanadischen Simple Plan seit der Jahrtausendwende frönen, war nie wirklich weg und erlebt in den 2020ern eine Art Renaissance. Das sechste Simple-Plan-Album „Harder Than It Looks“ aus dem Jahr 2022 ist der beste Beweis dafür, dass die Band auch 20 Jahre nach ihrem Debüt „No Pads, No Helmets … Just Balls“ noch weiß, wie man astreine Fun-Punk-Nummern schreibt. Jüngere Songs wie „Ruin My Life“ (mit Sum-41-Sänger Deryck Whibley), „Congratulations“ oder „Iconic“ stehen All-time-Faves wie „I’m Just A Kid“, „Perfect“, „Welcome To My Life“ und „Summer Paradise“ (featuring Sean Paul) jedenfalls in nichts nach.1999 von Sänger Pierre Bouvier, den Gitarristen Jeff Stinco und Sébastian Lefebvre, Bassist David Desrosiers und Schlagzeuger Chuck Comeau in Montreal gegründet, starten Simple Plan 2002 mit „No Pads, No Helmets … Just Balls“ durch. Zumindest in ihrer Heimat, in den USA und im UK. Andernorts bringt der Nachfolger „Still Not Getting Any …“ den gewünschten Erfolg. Seitdem liefert die Band in regelmäßigen Abständen Pop-Punk-Alben wie „Get Your Heart On!“, „Take One for the Team“ und „Harder Than It Looks“ ab. Die Betonung liegt dabei eher auf Pop – harte Metal-Parts, wie sie etwa die Kollegen von Sum 41 gerne verwenden, kommen bei Simple Plan weniger zum Einsatz. Dafür umso mehr Ohrwurm-Melodien, wie sie auf Tracks wie „Addicted“, „I’d Do Anything“ oder „Jet Lag“ (feat. Natasha Bedingfield) zu finden sind.
Simple Plan verbinden Fun-Punk mit sozialem EngagementAuch wenn der Spaß bei einer Fun-Punk-Band wie Simple Plan im Vordergrund steht, finden auch ernste Themen Einzug in das Schaffen der Kanadier. 2008 etwa spielten sie beim Live-8-Konzert in Barrie, Ontario. Das weltweite Event stand unter dem Motto „Make Poverty History“ und hatte das Ziel, die am G-8-Gipfel teilnehmenden Staaten dazu zu bringen, afrikanischen Ländern ihre Schulden zu erlassen. 2022 koppeln sie die „Harder Than It Looks“-Single „Wake Me Up (When This Nightmare Is Over)“ inklusive eines von einem ukrainischen Regisseur und mit ukrainischen Darstellern gedrehten Videos aus und spendeten sämtliche dadurch generierten Einnahmen. Wie es bei vielen Punkrock-Bands der Fall ist, gehen Musik und soziales Engagement bei Simple Plan Hand in Hand.Wenn man Simple Plan live erlebt, sieht man zwar bei genauerem Hinsehen, dass da nicht mehr die Jungspunde von damals stehen – hören kann man es allerdings nicht. Denn Pierre Bouvier und seine Mannen (Bassist David Desrosier verließ die Band 2020) zelebrieren ihren zeitlosen Sound mit derselben Leidenschaft und Energie wie eh und je. Und das wird hoffentlich noch viele weitere Jahre so bleiben.
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