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Elif      zu Rock | Pop   |   letzte Seite
 
 


Es ist eine ungewöhnliche Bestimmtheit, mit der Elif erklärt, worum es ihr im Kern geht: „Die meisten Menschen trauen sich nicht, auszusprechen, was sie denken und fühlen. Jeder redet um den heißen Brei“, sagt die gebürtige Berlinerin. „Mir liegt es am Herzen, die Dinge so zu sagen, wie sie sind.“Den Drang, sich künstlerisch auszudrücken, hat Elif schon immer. Wie genau sie es anstellen soll, war ihr aber lange nicht klar. Aufgewachsen im Berliner Stadtteil Moabit als eines von vier Geschwistern, spricht sie die ersten Jahre ihres Lebens nur Türkisch. Die Eltern, in den 80er Jahren als Kinder von Gastarbeitern nach Deutschland gekommen, unterhalten sich zuhause in der Sprache ihrer Heimat. Dazu läuft rund um die Uhr der Fernseher, türkische Sender. „Bis heute hat mich dieses erste Gefühl für Melodie und Musik nie verlassen. Vielleicht sagen mir auch deshalb immer wieder Leute, dass sie in meinen Songs etwas Fremdes, Orientalisches hören“, sagt Elif.Auf dem Gymnasium wird sie Mitglied der Chor-und Musical-AG, ihre besten Fächer sind Deutsch, Kunst und Musik. „Irgendwie zog es mich schon immer auf die Bühne“, sagt sie heute. „Eigentlich habe ich von Anfang an versucht, mein Leben aufzuschreiben oder in etwas zu transformieren, das Kunst ist.“ Doch trotz ihrer guten Noten und frühen Erfolge bleibt sie unsicher. Das Hin- und Hergerissensein zwischen Sprachen, Umgangsformen, die Unentschlossenheit, welcher Seite man sich zugehörig fühlt – sie erfasst Elif früh und lässt sie lange nicht los. In ihrer Musik gibt es dafür heute sogar einen eigenen Begriff: „mein Schwarz-Weiß-Grau“ nennt Elif die Zerrissenheit, die ihr zur Grundstimmung wurde. Vor allem deshalb, weil sich Außen- und Innenwelt mit jedem neuen Lebensjahr mehr zu widersprechen beginnen. Erste Schwärmereien für Jungs, das Interesse an Mode, der Traum, Künstlerin zu werden – je älter Elif wird, desto schwieriger wird die Lage am heimischen Esstisch. „Meine Eltern haben uns für ihre Verhältnisse viel erlaubt, was sie selbst früher nicht durften, was aber in der westlichen Kultur immer noch schwer konservativ war. Und vielleicht hat uns das voneinander entfernt“, sagt sie.Dann entdeckt Elif das Musikfernsehen: VIVA, MTV. Darin: Britney Spears, Michael Jackson, ECHT. Siebegreift, dass Musik universeller ist als jede andere Sprache. Songs haben eine eigene Aussage, eine eigene Geschichte; sie werden gehört, und der, der sie singt, wird daraufhin gesehen – von der ganzen Welt. Elif möchte das auch. „Plötzlich hatte ich die Möglichkeit, Dinge auszudrücken, die ich sonst nie hätte formulieren können. Das ist bis heute so. Ich habe ganz oft Probleme, die richtigen Worte zu finden, für das, was ich empfinde. Aber in meinen Songs geht es dann plötzlich.“Elif überredet ihre Eltern, Gitarrenunterricht nehmen zu dürfen. „Mir ging es nur darum, möglichst schnell Akkorde zu lernen, so dass ich meine eigenen Songs schreiben kann.“ Ihr Lehrer, ein freundlicher Hippie, erzählt Dreiviertel der Unterrichtsstunde von seinen Reisen um die Welt. „Im Rückblick eigentlich eine ganz gute Schule“, findet Elif. Sie lernt schnell, schreibt erste, zaghafte Songs. Mit 19 verlässt sie ihr zuhause. Die Abnabelung ist ihr wichtig. Sie muss auf eigenen Beinen stehen, als Künstlerin, vor allem aber als Person.Das Leben belohnt ihren Mut. Bei einer bekannten Musik-Castingshow schafft sie es bis ins Finale. „Auch wenn ich mich von diesem Format ziemlich schnell wieder abgewandt habe, war die Erfahrung wichtig, weil ich jetzt weiß, was ich nicht will. Zum Beispiel: Lieder singen, die nichts mit mir zu tun haben.“ Und noch etwas Gutes hat die Teilnahme: Ein A&R Manager vom Major-Label Universal wird auf Elif aufmerksam. Er hört etwas Besonderes in ihrer Stimme, Elif kann es gar nicht verstecken. Egal, was sie singt, es hat Tiefe. Sie gibt den Songs Bedeutung, selbst wenn sie in Phantasiesprache auf Melodien summsingt. Und trotzdem ist da immer noch ihr Schwarz-Weiß-Grau, eine zerstreute Unruhe. „Er sagte mir, ich solle erst einmal herausfinden, wer ich sein will und was ich machen möchte. In der Schnelllebigkeit des Musikbusiness ist so ein Rat sehr ungewöhnlich – und rückblickend vielleicht die größte Chance meines Lebens. Er hat mir Zeit gegeben, mich selbst zu finden.“Gemeinsam mit der Songwriterin Jasmin Shakeri beginnt Elif zu schreiben. Doch genau wie ihre Stimme, will auch ihr Kopf nicht an der Oberfläche bleiben. „Die Dinge so sagen, wie sie sind, wurde plötzlich zu einer Belastung für die Menschen um mich herum. Dadurch, dass ich nur Musik machen kann, wenn ich komplett aufrichtig bin und mich selbst voll hineinlege in das, was ich tue, müssen da auch alle Leute durch, die mich jemals emotional berührt haben.“ Das Ergebnis sind keine Abrechnungslieder, aber Songs mit emotionaler Substanz. Man spürt beim Hören die Wahrhaftigkeit des Besungenen. Ein echter Schmerz, eine echte Liebe, echte Verzweiflung und Ratlosigkeit. Ihr Debut-Album „Unter meiner Haut“, das 2013 erscheint, lässt den, der es hört, im besten Sinne nicht mehr in Ruhe.Mit gerade einmal 20 spielt Elif ihre erste Tour, begleitet später Bosse und Ronan Keating als Vorband. Immer wieder wird sie gefragt, von Fans und Künstlerkollegen, von Freunden und ihrer Familie, ob sie sich nicht verletzlich mache, wenn sie all ihre Gefühle in der Musik offenlege. Ob diese Ehrlichkeit am Ende nicht eine Waffe gegen sie selbst sei. „Ich verstehe diesen Gedanken überhaupt nicht“, sagt Elif. „Ich finde, im Gegenteil, dass man sich eher unangreifbarer macht, wenn man die Dinge auf den Tisch legt und sagt: ‚Hier, das ist mein Leben. Das sind meine Ängste, meine Träume, mein Sein.‘ Was gibt es da dann noch zu attackieren?“

 
   
     
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